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Eine Kooperation zwischen der Künstlerin Frau Patrizia Arrigo-Daumenlang

und der Klasse 4e der GS Reutersbrunnen NBG (Klassenleitung: Fr. Keppler)

im Schuljahr 2017/2018

 

Der zweigeteilte Schulhof der Reutersbrunnenschule mit seinem wunderschönen Baumbestand (LUFT-RÄUME) wurde im Schuljahr 2017 / 2018 zu einer künstlerischen Plattform für LUFT-TRÄUME.

Die Wunder der Natur und die vier Elemente standen dabei im Fokus. Gleichzeitig versuchten wir den Kindern, den bewussten Umgang mit der Natur näherzubringen und kreativ darzustellen.

Ab Anfang Mai 2018 wurden hierzu vier Areale im Schulhof, durch jeweils eine Installation zu jedem der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, gestaltet.

In einem ersten Schritt wurde mit den Schülern der Klasse 4e die Bedeutung der vier Elemente im eigentlichen Sinn besprochen und ihre Gedanken, Ideen und Erfahrungen dazu festgehalten.

Im Anschluss daran brachten wir die Inhalte in einen globalen Zusammenhang, stellen die Verbindung zu Frieden, Freiheit, Umwelt, Nachhaltigkeit und Natur her und integrierten diese Aspekte in unser Kunstprojekt. Dieser erweiterte Begriff der vier Elemente konnte nun gestalterisch umgesetzt werden.

Dazu fertigten die Kinder erste Skizzen an und sammelten Wörter und Gedanken, die für sie wichtige Botschaften zu den gewonnenen Ergebnissen waren.

Für die Realisierung wurde diskutiert, welches Material, auch unter Berücksichtigung der Wetterfestigkeit, Stabilität, Haltbarkeit und Lichtechtheit, sich für welches Element am besten eignen würde.

Danach ging es an die Anfertigung der Objekte und Installationen. Diese wurden in vier aufeinanderfolgenden Wochen in mehreren Arbeitsschritten und unter Anleitung der Künstlerin Frau Patrizia Arrigo-Daumenlang durchgeführt.

 

FEUER: Symbol für Wärme, Energie, Liebe

Im hinteren Schulhof wurde in luftiger Höhe zwischen zwei hoch gewachsenen Bäumen eine große leuchtende (halbe) Sonne aus rotem, leichten Stoff befestigt. Waagrecht zwischen beiden Bäumen gespannt, bildet eine Horizontale den oberen Abschluss, der halbrunde „Bauch“ ergab den unteren Teil der Sonne. Die Strahlen wurden mit langen schmalen Stoffstreifen fixiert und behutsam an vereinzelten Zweigen angebracht.

 

WASSER: Quelle des Lebens, Ursprung, Naturschutz, Umweltbewusstsein, Wasserreserven

Die starre Optik des scheinbar endlos langen Metallzaunes wurde mit Stoff, Kunststoff und dicker Wolle in den Farben dunkelblau, smaragdgrün, türkis, weiß und silber zum Leben erweckt. Die Stoffbahnen wurden von den Kindern zugeschnitten oder gerissen und in den Zaun eingearbeitet.

So verliert die Begrenzung ihren nüchternen Charakter und wurde zu einem künstlerischen bewegten Fluss oder auch Meer.

Aus flachen blauen oder auch bunten Schwämmen stellten die Kinder Meeresbewohner her und befestigten sie abschließend mit Draht unsichtbar am entstandenen Untergrund, sodass sich zum Schluss eine Vielzahl an kleinen Fischen, Quallen, Kraken usw. im Wasser tummelten.

 

MUTTER ERDE: Wurzel der Kraft, Naturverbundenheit, Basis, Nachhaltigkeit, Nahrung für Alle

Fiel der Blick auf die linke Seite im Schulhof, sah man auf eine kahle Fassade, die von zwei kleineren Bäumen eingerahmt wurde. Ein länglicher, parallel zur Hauswand angelegter größerer Streifen Erde befindet sich unmittelbar davor. Diese Ausgangssituation bildete den idealen Rahmen für das Element Erde.

Auf der rechten Seite entstand ein großes Tipi aus Weidenzweigen. Ein „natürliches Haus“, auch in anderen Kulturen bekannt, ein beschützender Ort mit unmittelbarer Verbindung zur Erde. Auf der linken Seite bauten die Schüler einen vertikalen Kräutergarten. Minze, Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Lavendel und andere duftende Kräuter machten Appetit auf das Zubereiten von Speisen. Biologisch, regional, liebevoll zubereitet  und am besten in Gemeinschaft verzehrt.

 

LUFT: Symbol für Frieden, Freiheit, Kommunikation, Weite, Frische, Luftqualität

Der mächtige Baum mit seinem schon fast parallel zum Boden wachsenden großen Ast in unerreich-barer Höhe fällt einem sofort ins Auge, wenn man den Schulhof betritt. Er bot Platz für das Element „Luft“. Große und kleinere schwebende Schmetterlinge tragen nun den Frieden hinaus in die Welt; ohne Grenzen zu kennen, transportieren sie in vollkommener Freiheit Botschaften der Kinder für alle Menschen in alle Länder.

Die Kunstobjekte stellten wir aus weißem Vlies und weißer Wolle her, den Körper und die langen gebogenen Fühler bogen wir aus Draht, den wir mit dicker synthetischer Wolle umwickelten. Mit langen Fänden wurden die Schmetterlinge miteinander verknotet und bilden einen „fliegenden Teppich des Friedens“.

Mit Unterstützung der Fachberaterin Kunst – Frau Angela Mrusek - und Mitarbeitern der Firma Goss wurden die Kunstwerke „LUFT“ und „FEUER“ in den LUFT-RÄUMEN befestigt. Die Anbringung der Elemente „WASSER“ und „ERDE“ erfolgte durch die Klassengemeinschaft, bei der jedes Kind seine eigenen Talente miteinbringen konnte.

Da gab es die Tipi-Weberin, den Pflanzkasten-Konstrukteur, den Platz-Reiniger oder den Beete-Wasser-Dienst und viele mehr.

Beim Schulfest am 22.Juni 2018 konnten die Schüler selbst den Besuchern und Sponsoren, allen voran Herrn Brochier von der Brochierstiftung und seiner Frau, das Projekt stationsweise nahebringen. Für alle anderen Besucher gab es eine Foto-Dokumentation zur Entstehung der Werke und ein Mitmach-Quiz zu allen vier Stationen.

Nun, vier Monate später, leuchten die Werke in der Herbst-Sonne. Vor allem die luftigen Schmetterlinge erfreuen nicht nur uns Menschen, sondern auch das eine oder andere Eichhörnchen, das sich in luftiger Höhe damit vergnügt.

Langfristig soll das Projekt ein Teil eines künstlerischen Großprojektes, unter Leitung von Frau Arrigo-Daumenlang, in der Stadt Nürnberg sein. Hierbei wird ein Netz aus verschiedenen Kunstprojekten Nürnberger Schulen entstehen, das den Besucher zu einem kreativen Rundgang durch die Kulturstadt Nürnberg führen soll.

Ein „Projekt für ALLE“, das einlädt, aktiv mitzumachen oder aber das Auge und die Fantasie desjenigen erfreuen und anregen darf, der durch die Straßen geht und „die Kunst“ im „Lebensraum Baum“ zufällig oder gezielt (ganzjährig und kostenlos) entdeckt.

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